Die Funktion der Gelenke

Der Mensch hat etwa 100 Gelenke, die durch Knorpel voneinander geschützt werden. Die Gelenkknorpel befinden sich zwischen den Gelenken und dienen als Stoßdämpfer und Schutzschicht zugleich. Bei einem Druck dämpfen die Knorpel die Einwirkung und verteilen diese gleichmäßig auf das betroffene Gelenk. Für eine reibungslose Beweglichkeit sorgt wiederum die Gelenkschmiere als Flüssigkeitsfilm, der von der Gelenkschleimhaut gebildet wird.

Was passiert bei einem Gelenkverschleiß?

Die Knorpel können aufgrund einer einmaligen Einwirkung geschädigt werden, wonach diese sich je nach Störbild regenerieren können. Problematischer ist ein altersbedingter Gelenkverschleiß. Dieser hat seine Ursache in der mit den Lebensjahren aufsummierten Belastungen, denen die Knorpel altersbedingt immer weniger standhalten können. Denn mit dem Alter nimmt die Regenerationsfähigkeit des Körpers ab. Davon ist auch die Gelenkschicht betroffen, die regelmäßig mit Nährstoffen versorgt werden muss. Erschwerend kommt ein Teufelskreis hinzu, der dadurch entsteht, dass Betroffene dazu neigen, ihre Gelenke zu schonen und sich wesentlich weniger zu bewegen. Die Bewegung ist aber eine wichtige Voraussetzung für die Nährstoffversorgung der Gelenke. Auf der Gelenkexperten Webseite finden Sie weitere Informationen rund um die Gelenke.

Krankheitsbild Arthrose

Zu den schwerwiegendsten Gelenkverschleißerscheinungen gehört die Arthrose, die als Knorpelschaden mit einer zusätzlichen Knochenveränderung in der Problemzone definiert wird. Theoretisch kann die Arthrose bei allen Gelenken auftreten. Durch die ständige Belastung bestimmter Gelenke betrifft die Arthrose allerdings zumeist Gelenke an den Füßen, Händen, an der Hüfte wie auch der Schulter. Bei einer Arthrose bilden sich zunächst Löcher im Gelenkknorpel, der sich fortan aufzulösen beginnt, wenn nicht dagegen gesteuert wird. Dabei handelt es sich um einen langen Prozess, der über Jahrzehnte andauern kann. Auch die Gleitfunktion der Gelenkschmiere beginnt sich aufzulösen. Es kommt zu Entzündungen der Gelenke, die zudem anschwellen. Bei den Knochenregionen, die direkt unter der Problemzone liegen, treten Verdickungen auf.

Der Krankheitsverlauf

Bei einer Arthrose wird zwischen einem Frühstadium, einem Zwischenstadium und einem Spätstadium unterschieden. Im Frühstadium treten die ersten Risse in den Knorpeln auf, sodass die Gelenke in der Problemzone ihren Bewegungsumfang verlieren. Beispielsweise lässt sich ein betroffenes Knie nicht mehr richtig strecken oder betroffene Finger nicht mehr richtig spreizen. Gleichzeitig können erste Schmerzen nach einer Belastung der betroffenen Gelenke entstehen. Dabei ist es wichtig, dass es sich hierbei um Belastungen handelt, die vor der Erkrankung ohne Schmerzen auf sich genommen werden konnten.

Mit steigender Schmerzintensität beginnt das Zwischenstadium, das bis ins Spätstadium hineinreicht. Im Spätstadium hat sich der Knorpel bereits vollständig von den Gelenken gelöst und jede Schutz- und Gleitfunktion verloren. Ohne Schutz berühren sich die Knochen nach einer Bewegung gegenseitig, was zu unerträglichen Schmerzen führen kann. In diesem Fall kann nur noch ein künstliches Gelenk helfen. Schon im Zwischenstadium neigen die Schmerzen zur Chronifizierung. Sie treten auch dann auf, wenn die Gelenke nicht belastet werden. Typisch ist zum Beispiel der Schmerz nach dem Aufstehen, der eine halbe Stunde andauern kann und erst mit Bewegung der betroffenen Gelenke abklingt.

Die Risikofaktoren von Arthrose

Auch wenn die Arthrose eine typische altersbedingte Erkrankung darstellt, ist der Krankheitsverlauf wesentlich vom Grad der Gelenkbelastung abhängig. Zu den Risikogruppen gehören insbesondere Sportler und Berufsgruppen, die ihren Gelenken kontinuierlich abrupte Belastungen aussetzen. Auch körperlich anspruchsvolle Arbeit belastet die Gelenke. So sind Arbeiter in einer Fabrik, Beschäftigte im Transportsektor, Handwerker, Gärtner, Köche, Pfleger und Personen, die in der Arbeit und Freizeit viel am Computer arbeiten, besonders gefährdet. Wie bei den meisten Krankheiten auch, besitzen manche Menschen eine genetische Disposition, die sie für das Krankheitsbild anfälliger macht.

Übergewicht ist ein weiterer Risikofaktor, weil dieses mit einer zusätzlichen Belastung auf die Gelenke einhergeht. Eine falsche Ganghaltung kann zudem eine Arthrose an den Knien und Füßen provozieren, weil dadurch die Belastungen beim Gehen auf die Gelenke nicht optimal verteilt werden. Auch die Zuckerkrankheit verschärft das Risiko. Mediziner sehen als Ursache für diesen Zusammenhang das Übergewichtsproblem bei Erkrankten von Diabetes mellitus sowie die verschärfte Einlagerung von Zucker im Bindegewebe. Auch das Rauchen beeinträchtigt neben zahlreichen anderen körperlichen Funktionen die Gelenkfunktion, indem durch das Rauchen die Gelenkhaut schlechter durchblutet und weniger Gelenkflüssigkeit produziert wird.

Die Behandlung der Arthrose

Lange Zeit galt eine Arthrose als unheilbar. Auch wenn sich auch heute eine Behandlung von einer Arthrose als schwierig erweist, sind in der Medizin zumindest Wege gefunden worden, die Gelenkerkrankung wirkungsvoll zu behandeln. Überdies gibt es aktuell eine Reihe alternativer Verfahren, deren Wirksamkeit umstritten ist, die aber in Absprache mit den Ärzten im Einzelfall helfen können.

Mögliche Behandlungsfelder sind beispielsweise die Bekämpfung der Entzündungen mit Kortison sowie die Induktion von zusätzlicher Gelenkschmiere, während die Schmerzen mit Schmerzmitteln behandelt werden. Bei der Gelenkspiegelung werden die betroffenen Gelenke geglättet und die Gelenkflächen gespült. Weitere Behandlungsfelder sind die Wärme-, Kälte und Magnetfeldtherapie. Mittels Physiotherapie und Ergotherapie können Bewegungsmuster erlernt werden, welche die betroffenen Gelenke weniger belasten. Andere Therapien erstrecken sich auf die Reduktion von Verhaltensweisen, die eine Arthrose befeuern, wie zum Beispiel durch eine Rauchentwöhnung und das Erstellen von Diätplänen.